Von Marc Elsberg gab's hier kürzlich schon etwas aus dem Regal. Blackout war das. Ein schönes Untergangsszenario war das. Unterhaltsam war das. Also warum nicht das nächste Buch ruhig mal auf die Ohren legen?

°C – Celsius also. Das hat Karla Paul im Long-Story-Short-Podcast empfohlen. So verkehrt kann es also nicht sein. Und die Idee der Geschichte ist es auch nicht. Es gibt nämlich wieder ein solides Untergangsszenario. Warum auch nicht? Immer wieder gern. Lieber in Geschichten als der Realität. Obwohl es an dieser wieder erschreckend nah dran ist.

Um den Klimawandel geht es nämlich. Genauer gesagt: Um Geoengineering zum Bekämpfen des Klimawandels. Die Chinesen starten ein solides Programm genau dafür. Die Welt guckt entsetzt und wirkt überrascht. Das ist zum Teil aber pure Show. Andere haben nämlich ähnliche Ideen und Programme am Start, wirklich nett sind sie alle nicht.

Also gibt's Streit. Das ist zwar auch nicht nett, aber gut für die Geschichte und die Spannungsbögen. Das unterhält.

Wenn nur die Erzählung nicht laufend in verschiedenen Zeiten spielen würde. Dagegen ist zwar prinzipiell nichts einzuwenden, aber es entsteht der Eindruck, dass einige Aktivisten in vedschiedenen Zeiten auf verschiedene Art und Weise ruhig gestellt beziehungsweise aus dem Weg geräumt werden. Das irritiert doch sehr. Nicht so, dass man zurückspulen und ganze Passagen erneut hören möchte, aber doch so, dass man es halt kopfschüttelnd zur Kenntniss nimmt und weiterlaufen lässt.

Das ist ein wenig schade. Denn das Szenario des klimabedingten Weltuntergangs sorgt für Drama pur. Die Personen überzeugen durch klare Positionierungen, persönliche Erfahrungen, Spannungen untereinander und reichlich Konflikte. Dietmar Wunder liest mitreißend. Hierfür eine volle Empfehlung. Die Logikbrüche liegen sicher nur an meiner mangelnden Aufmerksamkeit. Ganz bestimmt, das wird es sein.