Auf welche Idee könnte man wohl kommen, wenn man als kleiner Junge alte Nazis beobachtet, die nach dem Ende des zweiten Weltkriegs Goldbarren in einem Grab verstecken? Vielleicht könnte man Jahrzehnte später versuchen, eben dieses Gold wieder hervorzuholen und es ertragreich auf den Markt zu bringen. Oder man inspiriert andere dazu.

In eben jener späteren Zeit taucht auf einmal ein Totenschädel in jenem See auf, der über dem ehemaligen Friedhof entstanden ist. Gerüchte über Nazigold tauchen ebenfalls auf. Als ob das noch nicht reicht, taucht auch noch eine Gruppe halbstarker Möchtegernnazis auf sowie ein Anschlag auf eine engagierte Lokalpolitikerin.

Das alles ist als Mischung bunt genug, damit sich die Polizei damit beschäftigt. Hauptsächlich machen das Sabine Kaufmann und Ralph Angersbach. Sie ermitteln nicht nur miteinander, sie haben auch eine Beziehung und zumindest zeitweise Probleme in eben dieser.

Da es sich um einen Kriminalroman handelt, stirbt natürlich irgendwann auch jemand. Streng genommen sogar mehrere. Das gehört natürlich aufgeklärt. Was unsere beiden Polizisten vorbildlich tun. Dabei gibt's Irrungen und Wirrungen, es gibt Wendungen, der Kreis der Verdächtigen und potenziellen Täter dreht sich fortwährend. Am Ende kommt jedoch eine solide Aufklärung. Bei dieser spielt das Gold nur eine Nebenrolle und die Mordmotivation enttäuscht sogar ein wenig, entspricht sie doch schlicht der Kombination aus zwei der allgemein bekannten Totsünden. Letztlich sind diese jedoch genau wegen ihrer universellen Anwendbarkeit so bekannt. Das passt also.

Totengold von Daniel Holbe und Ben Tomasson ist ein solider Krimi, flüssig lesbar, mit meist charmanten und auf jeden Fall nachvollziehbaren Charakteren. Unterhaltsame Lektüre.