Das musste aufs Lesegerät: Ein Krimi, der sich rund ums Laufen dreht. Geschrieben von zwei Herren, die sich wahrlich gesucht und gefunden haben: Hajo Achim Achilles Schumacher und Michael Lindenstraße Meisheit. Hier treten sie gemeinsam als Achilles auf. Nun denn, so sei es.

Der Text klingt sehr nach den beiden Herren und ist voll von Perlen wie dieser hier:

Kein Ort der Welt ist verlassener als eine alte Arena wie das Mommsenstadion am Rande des Grunewalds. Nicht mal Graffiti hier. So zeigt Berlin maximale Missachtung.

Die Handlung spielt also in Berlin, das stört jedoch erfreulich wenig. Wie es sich für einen Krimi gehört, geht's um Leichen und die Suche nach dem Mörder. Herr Komissar heißt Peer Pedes, läuft gern und schnell. Die Leichen stammen aus dem Umfeld eines Laufteams. Die finale Auflösung gibt's während des Berlinmarathons. Zwischendurch geht's um Laufen, Doping, Nachtclubs und eine Ukrainerin mit kaputtem Bruder, welche unfreiwillig als Undercoveragentin arbeitet.

Herrlich absurd also. Und wundervoll entspannt zu lesen. Ein Zitat können wir uns noch, verbunden mit der Frage: Wer von den beiden Autoren schrieb wohl das hier?

Marathon ist ein Sport gehobener weißer Mittelklassemenschen, die sich zum Golfen zu jung fühlen und kein Talent für Tennis haben. Nur Triathlon ist elitärer. Marathon ist aber auch sozial gerecht, weil trotz der weißen Mehrheit immer nur Afrikaner die großen Rennen gewinnen.

Die Antwort liegt sicher auf der Hand. Aber selbst, wenn nicht, kann ich Nur der Tod ist schneller voll empfehlen. Es ist schließlich Sommer, dazu passt die Lektüre prächtig. Und der nächste Berlinmarathon steht auch quasi vor der Tür.

Passt.